Segeln mit eingeschränkter Sichtweise
Heute ist Samstag
04:30 Uhr der Wecker klingelt und wir machen uns segelklar. Es ist schon hell, das Wetter ist sehr friedlich, nur die Wolken sind etwas zu dicht über dem Meeresspiegel.
Wir machen die Leinen los, denn unser Tagesziel ist Sandham. Bis dahin werden wir ca 15 Stunden unterwegs sein.
06:30 Wir haben unseren ersten Wegepunkt erreicht und müssen von nun unsere Sichtweise verändern ?!.
Ja, am Ruderstand haben wir keine Sicht mehr. Wir sind nun im dichten Nebel und müssen auf Radarnavigation umschalten. Es beruhigt uns schon, dass wir gestern Nachmittag viel Zeit gemeinsam in die Törnplanung von heute investiert haben. Wir haben uns einen guten Kurs im Verhältnis zu den Wettervorhersagen gesteckt. Koordinaten einprogrammiert, Route gespeichert und die Technik gescheckt.
Und da es heute nix zu sehen gibt, habe ich für Bea mal die Technik zum Hörbuch (lesen ? hören) konfiguriert. Ihr scheint es zu gefallen.
Heute Mittag gab es leckeres Essen aus der Kombüse: Angedünsteten Fenchel mit gebratenen Spagetti und Ei. Für mich war das ein Festessen.
15:30 Uhr wir haben soeben mit einem Abstand von 0,92 sm „MeinSchiff 1“ passiert. Wie ihr euch vorstellen könnt, gesehen haben wir sie nicht. Dafür haben wir aber 3 mal kräftig das Nebenhorn gehört. Im übrigen möchte ich behaupten: auf der Strecke war zumindest heute mehr los, wie auf dem Ärmelkanal.
Heute sind wir 79 SM unterwegs gewesen. Danke noch einmal an Frau Kahl von Wetterwelt. Sie hat uns eine ehrliche und realistische Route aufgezeigt. Wir waren uns ja einig, ……..ein Wunschkonzert ist das gerade nicht!!!
Wenn ich bedenke: letztes Jahr sind wir in Südnorwegen unterwegs gewesen und waren in den Schären schwimmen. Heute hatte die Ostsee 9°C.
Nach der Ankunft erst mal das Anlegerbier, warm Duschen und was Leckeres kochen.
21:00 Uhr
@Michi, falls du das liest: Bring deiner Frau mal einen Strauß Blumen. Ich musste heute oft an Simone denken, wie sie mit dir Durch SCHWEDEN gelaufen ist. Wir haben schon starke Frauen 🙂